Das Pfandsystem während Corona: Hygiene statt Einweg

Mehrwegbehältnisse können unter Einhaltung hygienischer Standards auch während der COVID-19-Pandemie genutzt werden. Das heißt: Pfandbecher einpacken und wie gewohnt weiter befüllen und eintauschen!

Mehrwegbehältnisse können unter Einhaltung hygienischer Standards auch während der COVID-19-Pandemie genutzt werden – sagen wissenschaftliche Studien sowie Leitlinien verschiedener öffentlicher Institute. Das heißt: Pfandbecher einpacken und wie gewohnt weiter befüllen und eintauschen!

Der Hauptübertragungsweg für SARS-CoV-2 ist die Übertragung durch das Einatmen infektiöser Tröpfchen oder Aerosole. Es gibt bisher keinen nachgewiesenen Fall einer Ansteckung aufgrund des Verzehrs kontaminierter Lebensmittel oder Kontakt mit kontaminierten Oberflächen. Studien zeigen jedoch, dass eine Schmierinfektion nicht generell ausgeschlossen werden kann, da vermehrungsfähige SARS-CoV-2-Viren unter Laborbedingungen auf Flächen infektiös bleiben können. Auf glatten Flächen wie Plastik oder Edelstahl wurde eine Stabilität von 3-7 Tagen festgestellt. Das zeigt deutlich, dass Einwegverpackungen aus Plastik das Ansteckungsrisiko im Vergleich zu Mehrwegbehältnissen nicht verringern. Bezüglich der Lebensmittelabgabe während der COVID-19-Pandemie gilt also: Hygiene statt Einweg!

Um eine hygienische Nutzung von Mehrwegbehältnissen zu gewährleisten, bestehen bereits deutschlandweit geltende Hygienevorschriften, welche den Schutz vor einer Übertragung von Krankheitserregern bei der Abgabe von Lebensmitteln regeln. Der Lebensmittelverband Deutschland weist darauf hin, dass unter Einhaltung dieser Richtlinien das sichere Entgegennehmen und Befüllen privater Behältnisse auch in Bezug auf Corona-Infektionen gewährleistet ist: „Da es momentan keine Indizien gibt, dass Lebensmittel oder Trinkwasser mit der Übertragung des SARS-CoV-2 in Verbindung stehen, müssen aus Sicht der Lebensmittelsicherheit keine zusätzlichen Maßnahmen unter Ausweitung der Anwendung von Schutzausrüstungen (wie Mundschutz, Handschuhe) oder verstärkter Einsatz von Desinfektion, getroffen werden. Die Hygiene- und Reinigungskonzepte, die im Rahmen der Eigenkontrollen bereits implementiert sind und die lebensmittelrechtlichen Anforderungen erfüllen, reichen bei konsequenter Anwendung aus.“

Es besteht unter der Einhaltung bereits bestehender Hygienerichtlinien demnach kein Verbot für die Annahme und Befüllung privater Mehrwegbehältnisse während der COVID-19-Pandemie! Also lasst uns unsere Flaschen, Gläser, Boxen und Pfandbecher schnappen, sie auffüllen, es uns schmecken lassen und die Plastikflut gemeinsam stoppen!

Text-Quelle: Refill Deutschland, Katharina Campe

Bei einigen Systemteilnehmern bekommt ihr weiterhin einen umweltfreundliches To-Go-Getränk im #MainBecher.

 

 

Quellen:

Refill Deutschland, Katharina Campe (2020): Hinweise für die sichere Mehrwegnutzung während COVID-19.

Externer Link zu https://refill-deutschland.de/2020/10/18/hinweise-fur-die-sichere-mehrwegnutzung-wahrend-covid-19/

Bundesinstitut für Risikobewertung (2020): Kann das neuartige Coronavirus über Lebensmittel und Gegenstände übertragen werden?

Externer Link zu https://www.bfr.bund.de/de/kann_das_neuartige_coronavirus_ueber_lebensmittel_und_gegenstaendeuebertragen_werden-244062.html

Lebensmittelverband Deutschland (2020): Eckpunkte zum Corona-Infektionsschutz: Hygiene bei Abgabe von Lebensmitteln in Bedienung, Selbstbedienung und Take-Away.

Externer Link zu https://www.lebensmittelverband.de/de/verband/positionen/20200331-eckpunkte-zum-coronainfektionsschutz-hygiene-bei-abgabe-von-lebensmitteln

Robert-Koch-Institut (2020): SARS-CoV-2 Steckbrief zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19).

Externer Link zu https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Steckbrief.html#doc13776792bodyText2 [09.09.2020]